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Was ist richtig? Jenseits von richtig und falsch

Aktualisiert: 21. Dez. 2024

In Gesprächen, Konflikten, auf der Arbeit oder in den Medien geht es oft darum, was „richtig“ oder „falsch“, „gut“ oder „schlecht“ ist. Doch was passiert, wenn wir über diese Bewertungen hinausblicken?

Thumbs up and down
Foto: cottonbro von pexels.com

Verurteilende Gedanken dämpfen die Lebensenergie


Marshall Rosenberg, der Begründer der Gewaltfreien Kommunikation (GFK), zeigt: Alles, was Menschen tun oder sagen, geschieht aus dem Wunsch heraus, ein Bedürfnis zu erfüllen.


  • Beispiele für Bedürfnisse: Autonomie, Sicherheit, Erholung, Wertschätzung oder Verbindung.


Wenn jemand etwas tut, das mich ärgert, kann ich versuchen, den Fokus zu verändern:

  1. Worum geht es der anderen Person? Was will sie gerade erreichen?

  2. Worum geht es mir? Warum bin ich traurig, genervt oder wütend?



Ein Beispiel aus dem Alltag


Gestern kam ich zu spät zu einer Verabredung. Warum? Weil die Busfahrerin „ewig“ hinter einem Velofahrer fuhr, anstatt zu überholen. Zudem unterhielt sie sich „viel zu lange“ mit einem Kollegen an einer Haltestelle. Zwei Minuten zu spät – mein Anschluss war weg.


Meine Gedanken: „Wie rücksichtslos und unmöglich!“

Mein Bedürfnis: Verlässlichkeit und Vorhersehbarkeit.


Und was war eventuell der Busfahrerin in dem Moment wichtig? Vielleicht:

  • Sicherheit im Strassenverkehr

  • Gelassenheit im Umgang mit stressigen Situationen

  • Achtsamkeit für ihre Mitmenschen



Der Perspektivwechsel: Was bringt’s?


Wenn ich versuche, auf die Bedürfnisse hinter dem Verhalten zu schauen, anstatt zu bewerten, passiert Folgendes:

  • Ich bleibe in Verbindung mit mir selbst und anderen.

  • Ich kann ins Gespräch gehen, ohne Schuldzuweisungen.

  • Ich suche gemeinsam nach Lösungen – MIT der anderen Person statt gegen sie.


💡 Tipp: Wenn du merkst, dass du dich ärgerst, halte kurz inne und frage dich:„Was brauche ich gerade? Und was könnte der anderen Person wichtig sein?“



Bedürfnisse verbinden uns


Die GFK erinnert mich daran, dass alle Menschen ähnliche Bedürfnisse haben – auch wenn wir unterschiedliche Wege wählen, sie zu erfüllen. Wenn ich zeige, dass ich die Bedürfnisse meines Gegenübers sehe, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es mir entgegenkommt.

Dieser Perspektivwechsel kann Mauern abbauen, die oft Frieden und Veränderung verhindern.


Einladung zur Reflexion

Hast du heute schon eine Situation erlebt, in der du dich geärgert hast? Was könnte hinter deinem eigenen Ärger oder dem Verhalten der anderen Person stehen? Teile gerne deine Erfahrungen – ich freue mich auf den Austausch!


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