Lästern ist ein alltägliches Phänomen. Ob unter Freundinnen, Kollegen, in der Familie oder am Arbeitsplatz – aktiv oder passiv; wir alle haben es schon erlebt. (Warum) ist Lästern schädlich, und wie können wir es vermeiden?

"Lästern ist wie Gift – es zerstört sowohl die Person, die es spricht, als auch die, über die gesprochen wird." Autor unbekannt
Warum ist Lästern schädlich?
Lästern wirkt wie ein schleichendes Gift:
Es schadet dir selbst:
Du konzentrierst dich auf Negatives und sendest destruktive Gedanken aus.
Oft dient Lästern dazu, sich kurzfristig besser zu fühlen – doch das ist nicht nachhaltig.
Es schadet anderen:
Menschen werden ausgeschlossen und verletzt.
Es kann Beziehungen belasten und den Selbstwert anderer untergraben.
Es schadet der Gruppe:
Eine negative Stimmung entsteht.
Vertrauen und Zusammengehörigkeit leiden.
Was kannst du tun, um Lästern zu vermeiden?
Hier sind drei konkrete Ansätze, um aus der Lästerspirale auszusteigen:
1. Der innere Prozess: Fokus auf Positives
💡 Tipp: Konzentriere dich bewusst auf das, was du an dir selbst und anderen schätzt.
Statt Fehler zu sehen, frage dich: „Was bewundere ich an dieser Person?“ oder "welches Bedürfnis kommt bei mir zu kurz, welches ich durch Lästern gerade erfüllen möchte?"
Korrigiere deine Gedanken sanft und ohne Selbstverurteilung, wenn du ins Negative abrutschst. Lästern ist menschlich.
Positiv zu denken und zu sprechen stärkt nicht nur dein Wohlbefinden, sondern auch das deines Umfelds.
2. Schweigen und die Situation verlassen
Wenn du merkst, dass ein Gespräch in Richtung Lästern abdriftet, kannst du:
Schweigen: Du musst nicht alles kommentieren.
Aus der Situation gehen: Freundlich, aber bestimmt – zum Beispiel:
„Ich fühle mich (hier) gerade nicht wohl. Ich ziehe mich mal kurz zurück.“
💡 Tipp: Auch ein stiller Rückzug kann ein deutliches Zeichen setzen.
3. Aktiv werden: Klar und wertschätzend ansprechen
Wenn du dich aktiv gegen Lästern positionieren möchtest, kannst du die Schritte der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) nutzen:
Beschreibe das Verhalten, ohne anzugreifen:
„Ich habe gehört, wie du über Max gesagt hast, dass er ….“
Benenne deine Gefühle und Bedürfnisse:
„Ich fühle mich unbehaglich, weil mir Ehrlichkeit und Transparenz wichtig sind.“
Schlage eine Lösung vor:
„Kannst du dir vorstellen, Max direkt mitzuteilen, was dich stört?“
Höre dem Standpunkt der anderen Person zu:
Das Gegenüber könnte auf so ein Feedback defensiv reagieren, z.B.
"Ach, jetzt tu nicht so empfindlich. Wir haben nur ein wenig Dampf abgelassen!", oder
"Na klar. Wenn ich das mache, geht das Drama erst richtig los!".
Reagiere empathisch, selbst wenn dein Gegenüber defensiv wird:
„Dich stresst die Situation also? Hättest du gern, dass es anders läuft?“
Oder: „Ich verstehe, dass du Dampf ablassen wolltest. Gleichzeitig fühle ich mich damit unwohl. Ich ziehe mich jetzt zurück.“
💡 Tipp: Klar Stellung zu beziehen, kann unangenehm sein, zeigt aber auch Mut und setzt ein positives Zeichen für die Gruppe. Oft stört das Lästern nämlich mehrere Personen und niemand traut sich, den ersten Schritt zu machen. Ausserdem stärkt eine solch ehrliche Reaktion das Vertrauen in dich.
Ein Schritt zu mehr Verbindung und Ehrlichkeit
Lästern mag kurzfristig Spannung abbauen oder Verbundenheit schaffen, doch auf Dauer schadet es dir und anderen. Wenn du den Fokus auf das Positive richtest, Situationen verlässt oder klar ansprichst, was dich stört, stärkst du Vertrauen und Beziehungen.
10 Minuten Perspektivenwechsel:
Probier es aus. Jedes Wort zählt.
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