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Lästern: Warum wir uns und anderen schaden, wenn wir tratschen

Aktualisiert: 28. Juli 2023

Lästern ist ein alltägliches, menschliches Phänomen, dem wir wohl alle irgendwann schon einmal ausgesetzt waren. Es kann in Form von Klatsch und Tratsch unter Freunden, in der Familie oder am Arbeitsplatz stattfinden und hat oft negative Auswirkungen auf uns selbst und die Menschen, über die geredet wird.


"Lästern ist wie Gift – es zerstört sowohl den, der es spricht, als auch den, über den gesprochen wird." Autor unbekannt


Das Gift im Lästern


Doch warum ist Lästern eigentlich so schädlich? Zunächst einmal kann es dazu führen, dass wir uns selbst schaden. Indem wir über andere Menschen schlecht reden, senden wir destruktive Gedanken aus und ziehen damit wahrscheinlich auch destruktive Energie an. Es kann uns auch dazu verleiten, uns über andere zu erheben umuns selbst besser zu fühlen, was jedoch nicht nachhaltig und ungesund ist.

Aber Lästern hat auch Auswirkungen auf die Menschen, über die geredet wird. Es schliesst sie aus und kann zu Beziehungsproblemen einem verminderten Selbstwert führen.

Ausserdem kann Lästern dazu beitragen, dass in einer Gruppe eine negative Stimmung entsteht und das Vertrauen und die Zusammengehörigkeit untergraben werden.


Ich will aufhören zu lästern - Was kann ich tun?


1) Innerer Prozess


Es ist in einem ersten Schritt wichtig zu erkennen, dass Lästern eine Angewohnheit ist, die der Lebensfreude schadet.


Dem Leben dienlich stattdessen ist, sich selbst und andere Menschen zu unterstützen. Das kann geschehen, indem ich positiv über mich denke, positiv über andere denke und positiv über sie spreche. Es ist zum Beispiel günstig, sich auf das zu konzentrieren, was wir an anderen Menschen schätzen und die eigenen Gedanken zu "korrigieren", anstatt sich auf die Fehler und Schwächen anderer zu konzentrieren. Wenn wir das tun, werden wir uns selbst und andere glücklicher und gesünder machen.


2) Schweigen und aus der Situation gehen


Der nächste Schritt könnte sein, sich nicht mehr zu beteiligen. Zum Beispiel, indem ich mich aus einer Lästerdiskussion heraushalte oder die Gruppe in dem Moment verlasse, an dem ich merke, dass es mit dem Lästern losgeht.


3) Aktiv werden


Falls ich aktiv etwas gegen das Lästern unternehmen und die Situation ändern möchte, ist dies eine Herangehensweise auf Basis der Gewaltfreien Kommunikation:


1) Das Verhalten, das stört, beschreiben, ohne die Person anzugreifen oder zu beleidigen.

Beispiel: "Ich habe gehört, wie du über Max Muster gesagt hast, dass er .. <zitieren>...."


2) Meine Gefühle und Bedürfnisse im Zusammenhang mit dem Verhalten, benennen.

Beispiel: "Ich fühle mich unbehaglich und enttäuscht, weil mir Ehrlichkeit und Transparenz wichtig sind."


3) Eine Lösung vorschlagen, die für alle Beteiligten akzeptabel ist.

Beispiel: "Kannst du dir vorstellen, Max direkt mitzuteilen, was dich stört?"


4) Dem Standpunkt des anderen aktiv zuhören.

Das Gegenüber wird auf so ein Feedback höchstwahrscheinlich defensiv reagieren, z.B.

"Ach, jetzt tu nicht so empfindlich. Wir haben nur ein wenig Dampf abgelassen!", oder

"Na klar. Wenn ich das mache, geht das Drama erst richtig los!".

Hier empfiehlt es sich, zuzuhören, weil in dieser Antwort das eigentliche Anliegen der lästernden Person steckt. Je nach Rolle in der Gruppe und eigenem Energielevel, kann ich im Dialog bleiben ("aha, dich stresst die Situation also? Hättest du gern, dass es anders läuft?") oder mich weiter positionieren ("ich höre, dass du Dampf ablassen wolltest. Das kann ich gut nachvollziehen. Gleichzeitig ist mir damit nicht wohl. Ich ziehe mich darum jetzt aus dem Gespräch zurück").


So klar Stellung zu beziehen, mag im Moment unangenehm sein. Es ist andererseits ein klares Zeichen, auch an unbeteiligte Dritte in der Gruppe.


Durch die Anwendung dieser Schritte kann eine konstruktive und friedliche Lösung gefunden werden, die das Wohl aller Beteiligten berücksichtigt.


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Nadia Biondini Jörg           Coaching und Seminare           3084 Wabern bei Bern
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